Der Schweizer Gegenwartskünstler Frantiček Klossner ist spartenübergreifend tätig in den Bereichen Videokunst, Skulptur, Installation, Zeichnung und Visual Poetry. In seinen Werken verbindet er die Ausdrucksmittel der bildenden Kunst mit jenen der darstellenden Künste. Sein gesamtes künstlerisches Schaffen ist durchdrungen von existenziellen Fragen. Der menschliche Körper agiert darin als Repräsentant für die Prozesse mentaler Individuation und gesellschaftlicher Interdependenzen. Zu seinen bekanntesten Werkgruppen gehören die «Melting Selves». Die in Eis gefrorenen Selbstportraits erzählen in ebenso poetischer wie eindringlicher Weise, worum es ihm in seiner Kunst geht: Um die Metamorphosen des Lebens, um das Ich im Übergang, um die Wechselwirkungen zwischen äusseren und inneren Kräften. Die Vehemenz seiner Bildsprache invovlviert das Publikum zur Hinterfragung innerer Bilder und zur Überprüfung des eigenen Denkens. Mit seinen vielfältigen Arbeiten, die oft wie wissenschaftliche Versuchsanordnungen zur Erforschung der zarten Membranen zwischen Körper und Raum, Sehen und Denken wirken, gehört Frantiček Klossner zu den wichtigsten und produktivsten Vertretern der Schweizer Medienkunstszene.
Seit 1990 sind seine Werke international in Ausstellungen und im Rahmen von Medienkunstfestivals vertreten. Einzelausstellungen widmeten ihm unter anderen das Kunsthaus Grenchen, Schweiz (2001), das Centro d’Arte Contemporanea CACT, Bellinzona, Schweiz (2002), das Museo de Arte Moderno de Buenos Aires MAMBA, Argentinien (2004), die Galeria de Arte Universal, Santiago de Cuba (2005), das Centro de Expresiones Contemporáneas, Rosario, Argentinien (2007), das Kunstmuseum Solothurn, Schweiz (2008), das Kunsthaus Interlaken, Schweiz (2013), die Kunsthalle Wil bei St. Gallen, Schweiz (2014) sowie der Kunstverein Ruhr in Essen, NRW, Deutschland (2015).
Frantiček Klossner absolvierte seine künstlerische Ausbildung an der Schule für Kunst und Mediendesign F+F in Zürich (1985-1989) wo Künstlerinnen und Künstler wie Hansjörg Mattmüller, Valie Export, Morgan O‘Hara, Hermann Bohmert, Norbert Klassen, Vollrad Kutscher, Peter Weibel und der Kulturphilosoph Gerhard J. Lischka unterrichteten. In dieser Zeit prägten ihn die regelmässig stattfindenden Gastvorträge von aktuellen Philosophen wie Paul Virilio, Jean Baudrillard, Vilém Flusser und Niklas Luhmann am Berner Kunstmuseum unter der Leitung von Jean-Christophe de Tavel.
Im Anschluss an sein Studium gewann er ein Kunststipendium der Stadt Bern, das es ihm ermöglichte im East Village in New York City ein Atelier zu beziehen. Dort fokussierte er sich auf Videokunst, Performance und Installationen. Diese neuen Werke fanden viel Aufmerksamkeit in ersten für ihn wichtigen Ausstellungen in der Schweiz und in Deutschland. 1992 wurde sein Schaffen von der Bernischen Kunstgesellschaft mit dem Louise Aeschlimann und Margareta Corti-Stipendium ausgezeichnet. Drei Jahre später folgte die Einladung zum Residenzprogramm an das Schweizerische Institut in Rom. Nach einem zweijährigen Atelieraufenthalt am Istituto Svizzero (1996-1998), liess er sich in der Stadt Rom nieder, wo er bis 2000 tätig blieb. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz leitete er das Ausstellungsprojekt «Identité mobile» für die Schweizerische Landesausstellung Expo.02 und beteiligte sich mit einer öffentlichen Analyse seiner eigenen Gene «Remastered Remix Identity» an der Steirischen Landesausstellung in Graz.
Parallel zu seiner freien künstlerischen Laufbahn, hat sich der Künstler bereits früh auch als Kurator und Initiator für die Förderung von Medienkunst und Performancekunst in der Schweiz engagiert. 1987 gründet er zusammen mit Norbert Klassen und Janet Haufler die Performancegruppe STOPPT. Gemeinsam mit der Gruppe koordiniert er von 1989 bis 1990 das internationale «Performance Art Netzwerk» in der ehemaligen Galerie Lydia Megert. 1992 gründet er das Festival für Videokunst «Peep Art» in Bern, das er bis 1996 leitet. 1995 kuratiert er die Ausstellung «Always Online» in der Stadtgalerie Bern und gründet zusammen mit Gerhard J. Lischka und Boa Baumann den «Performance Video Computer Clip Club» zur Förderung von Medienkunst. Von 2006 bis 2009 kuratiert er den «Valiart Kulturraum für Medienkunst» und initiiert ein mehrjähriges Programm für Performancekunst im Haus der Universität Bern. Frantiček Klossner engagiert sich in mehreren Vereinigungen zur Förderung von Gegenwartskunst und ist als Stiftungsrat in zwei Schweizer Kulturstiftungen tätig.
Seine Lehrtätigkeit an Schweizer Kunsthochschulen begann 1993 mit einem ersten Lehrauftrag für Videokunst an der F+F Kunstschule in Zürich. Dort hat er bis 2000 unterrichtet und zusammen mit Thomas Gränicher den Lehrgang für Neue Medien aufgebaut. Nach seiner Tätigkeit für die Expo.02 übernahm er weitere Lehraufträge an der Kunsthochschule Nordwestschweiz FHNW (Fachbereich Medienkunst in Aarau) und an der École cantonale d’art du valais ECAV. Seit 2006 unterrichtet er an der Hochschule der Künste Bern HKB.
2017 hat er ein neuartiges Bildungsangebot für Berufsschulen im Bereich der Pflege entwickelt: «Kunst und Medizin / Kultur und Pflege» wurde als besonders innovatives und modellhaftes Bildungsprojekt ausgezeichnet und mit grosser öffentlicher Resonanz an zahlreichen Schweizer Fachhochschulen durchgeführt. Der Künstler versteht das Projekt als "soziale Plastik" (als gesellschaftsverändernde Kunst im Sinne von Joseph Beuys), um auf die politischen und ökonomischen Ursachen des "Pflegenotstandes" aufmerksam zu machens. 2021 widmete das Musée de la main UNIL-CHUV in Lausanne dem Projekt eine grosse Sonderausstellung: «ART SOIN - Carte blanche à celles et ceux qui prennent soin de nous».
Melting Selves, Franticek Klossner, gefrorene Selbstporträts, Werkreihe seit 1990
Schweizerisches Nationalmuseum
Schweizerisches Institut in Rom
Graphische Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek
Schweizerische Bundeskunstsammlung BKS
Kunsthaus Zürich
Kunstmuseum Bern
Kunstmuseum Solothurn
Centre d’Art Pasquart Biel/Bienne
Musée d'art et d'histoire Fribourg MAHF
Musée de la main UNIL-CHUV
Musée historique et des porcelaines, Château de Nyon
Musée Historique et des Porcelaines,
Sammlung Reinking Hamburg
Woods Art Institute, Wentorf bei Hamburg
Zentrum für Kunst und Medien ZKM Karlsruhe
Moses Mendelssohn Stiftung Berlin
Neuer Berliner Kunstverein
Sammlung Carola und Günther Ketterer-Ertle
Ursula Blickle Videoarchiv, Österreichische Galerie Belvedere, Wien
Antikensammlung der Universität Bern
Kunstsammlung des Kantons Bern
Kunstsammlung der Stadt Bern
Kunstsammlung der Stadt Zofingen
Kunstsammlung Mobiliar
Collection Banque Bonhôte Neuchâtel
Gewerbemuseum Winterthur
2022 - «Les véritables amours ne périssent pas», Ortsspezifische Textinstallation im Cabinet Matthisson, Musée historique et des porcelaines, Château de Nyon
2019 - «Medusa Rondanini»,Video-Wandmalerei, Antikensammlung der Universität Bern
2014 - «Klepsydra», Performative Installation, Wassertropfen und Taufbecken, Neugestaltung des Innenraumes der Kirche Jegenstorf
2011 - «In Fragen baden», Ortsspezifische Textinstallation, Visual Poetry, Hallenbad Weyermannshaus Bern
2011 - «Alte Liebe rostet nicht», Visual Poetry, Haus der Universität Bern, Kunstsammlung der Stadt Bern
2011 - «Gewissheit», Visual Poetry, Universität Bern, Kunstsammlung des Kantons Bern
2010 - «Fünf Sinne plus 1», Textinstallation, Kathedralkirche St. Peter und Paul in Bern
2007 - «Certains vivent pour la première fois», Philosophische Strassenmarkierung, Streetart, Art en plein air, Môtiers, Val-de-Travers
2005 - «Ček your Step», Zehen- und Daumenkino, Streetart, Ephemere Druckgrafik auf Asphalt, Inselspital Bern
2004 - «Ortung», Videokunst zur Neugestaltung des Bundesplatzes in Bern
2001 - «Die innere und die äussere Zeit», Visual Poetry, Grabmal für Thea Ketterer, Friedhof Bümpliz in Bern
1998 - «Unterbrochene Notizen», Ortsspezifische Textinstallation im Park des Schweizerischen Instituts in Rom
1996 - «Übungstisch für soziale Neigungswinkel», Performative Skulptur aus Quarzit, Azul do Macaubas, Ausgleichskasse des Kantons Bern
1987 - «Eingemachte Männer», Restaurant Drei Eidgenossen, Bern
2018 - Network Schweiz, Ehrenpreis in der Sparte Kunst
2017 - Gewinner des Innovationswettbewerbs «Kultur.Digital», Amt für Kultur des Kanton Bern
2009 - Art Position Award, Publikumspreis, Kanton Waadt
2009 - Medienkunstpreis der Valiant Bank
2007 - Werkstipendium Kulturfonds, Bundesamt für Kultur
1999 - Nominierung für den Kunstpreis der Böttcherstrasse in Bremen
1997 - Werkstipendium der UBS Kulturstiftung
1997 - Videokunstpreis der Länder Thüringen und Rheinland-Pfalz
1996-1998 - Residenzaufenthalt und Mitgliedschaft am Schweizerischen Institut in Rom
1992 Louise Aeschlimann und Margareta Corti-Stipendium der Bernischen Kunstgesellschaft BKG
1991 - New York Studio, Residenz-Stipendium der Stadt Bern
Frantiček Klossner bezeichnet seine Werkreihe mit gefrorenen Portraits und Körpern als «Infinite Performance». Das performative Konzept ist nicht nur für die Dauer einer Ausstellung angelegt, es erstreckt sich bereits über 30 Jahre, seit seinen ersten „Einfrierungen“ (1990) bis heute in jeweils neuem Kontext in zahlreichen installativen oder medialen Variationen. Jede erneute Inszenierung ist ein zeitlich begrenzter Vorgang. Unwillkürlich denkt man an Vergänglichkeit und vergehende Lebenszeiten. Doch die Anziehungskraft des Werkes und seine ebenso starke Ausstrahlung vermögen in ihrer Gesamtheit Gedanken, Gefühle und Erinnerungen zu stimulieren, deren Zusammengehörigkeit bereits kunstspezifisch ist. Es geht also nicht nur um ein Selbstporträt aus Eis, das langsam dahinschmilzt, sondern vor allem um ein "Menschenbild der Gegenwart", das sich unmerklich und doch sichtbar verändert, um sich schließlich komplett aufzulösen. Das «Immer-Weniger-Werden» der eisig-festen Skulptur gehört genauso zum Werkverständnis und zum Konzept von Franticek Klossner, wie die rituelle Wiederholung und das immer wiederkehrende «Sich-Selbst-Einfrieren». Sein Werk befindet sich in einem ständigen Wandel zwischen Vergänglichkeit und Wiederauftauchen. Dabei bedient sich der Künstler zweideutiger symbolischer Setzungen und der bewussten Reaktivierung jahrtausendealter Zeitvorstellungen wie «Kairos» und «Chronos» oder «Aion». Diese Zeitbegriffe wirken bei den Griechen als Antagonisten auf das Leben der Menschen ein. Eine Vorstellungswelt die noch immer Plausibilität besitzt: Denn die Zeit, die man hat, unterscheidet sich in der Regel vollkommen von der Zeit, die man sich nimmt. Dem Künstler Frantiček Klossner geht es mit seinen "Einfrierungen" um ein skulpturales Menschenbild, das diese antagonistischen Einwirkungen von Zeit gleichsam in sich trägt. Es geht ihm um das «Ich» im Übergang, um die Prozesse psychischer Individuation und um die Abhängigkeit von äusseren Kräften. Auf diese Weise stellt er auch die existenzielle Frage nach der "inneren Zeit" und der "äußeren Zeit" des Menschen. (Dr. Peter Friese, Kunstverein Ruhr, Essen, 2015)
Im fahlen Licht einer Glühlampe lagert der Künstler eine Vielzahl gefrorener Selbstporträts. Die skurrile Sammlung wirkt wie ein klinisches Experiment. Auf Metallregalen sind die luziden Köpfe des Künstlers frontal aufgereiht. Jeder Kopf ist durch den Gefrierprozess anders ausgeformt: Aufgeborsten, zerrissen, gespalten oder als perfektes Abbild widerspiegeln sie die gesamte Palette von Deformation und Formveränderung. Konfrontiert mit diesen „tiefgefrorenen Ichs“ denken wir unwillkürlich an Richard David Prechts Bestseller „Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?“. Die verwundbare Körperlichkeit der eingelagerten «Ichs», wird zum Sinnbild menschlicher Konditionen. In der Kälte des Kühlraums, intensivieren sich die Prozesse unserer Wahrnehmung: Mit jedem Atemzug dringt die Kälte in uns ein! Wir atmen das Werk ein ... und hinterlassen beim Ausatmen, durch die Erwärmung unserer Atemluft, einen stetig wachsenden Raureif auf den gefrorenen Köpfen. Wie ein feiner Pelz legt sich der Atem des Publikums auf das Werk des Künstlers. (Mechthild Zawadinsky, Kunsthalle Osnabrück, 2011)
Inge Herold, Katalogtext in: «Die obere Hälfte / Die Büste seit Auguste Rodin», Städtische Museen Heilbronn, 2005
Franticek Klossner gibt ähnlich wie Dieter Roth sein Selbstbildnis der Deformation und Auflösung anheim, doch spielt bei ihm auch der Aspekt des Kreislaufs von Werden und Vergehen eine wichtige Rolle. Zudem hat sein Material eine ganz andere Qualität als das Roths. Klossners seit 1990 entstehende Selbstporträts, «Melting Selves» betitelt, sind Abgüsse aus gefrorenem Wasser, die er in unterschiedlicher Weise in Installationen, Performances und Videosequenzen einsetzt. Wasser ist nicht nur die lebensspendende Materie schlechthin, es ist auch ein äusserst wandelbares, in drei Zustandsformen vorkommendes Element: flüssig, fest (Schnee und Eis) sowie gasförmig (Dunst, Nebel, Dampf). Die Prozesse des Frierens und Schmelzens sind - wie das Backen bei Quinns Werken - deformierende Verläufe, die eine starke Eigendynamik entwickeln, auf die der Künstler keinen Einfluss hat. Der Deformation und Auflösung durch Schmelzen - in seinen früheren Arbeiten als Zeit- und Vergänglichkeitsmetapher zu verstehen - setzt Klossner in einer eigens für die Ausstellung «Die obere Hälfte» entwickelten Videoarbeit den Gedanken der Wiedergeburt und Erneuerung entgegen. Sechs Büsten des Künstlers vergehen und entstehen neu in einem rhythmischen Prozess, der begleitet wird von einer minimalistischen Tonfolge aus Klängen die auf seinen Herzschlägen beruhen. Die Büsten schmelzen - wobei die Tropfen metaphorisch wie Gedankenblasen zum Himmel aufsteigen - und bilden sich aus von unten aufsteigenden Tropfen neu: eine Umkehrung des tatsächlichen Ablaufs. Klossner verbindet die Vorstellung eines ewigen Lebenskreislaufs mit dem Thema der Selbsterforschung und der Frage nach Identität: «Ein Individuum gibt es nicht, wir sind flüssige Identität. Jede Arretierung ist sinnlos - Zeit ist Formveränderung.»
Die Arbeiten von Frantiček Klossner sind von existenziellen Fragen durchdrungen und thematisieren die Prozesse der mentalen Individuation und der sozialen Interdependenzen. Die Videoinstallation "ex vivo - in vitro" zeigt dies besonders eindringlich: Die Szenerie erinnert an eine Sammlung von anatomischen Feuchtpräparaten in einem medizinhistorischen Museum. In großen Glaskolben in Flüssigkeit eingelegt, isoliert, konserviert und voneinander getrennt, entdecken wir nackte menschliche Körper und sprechende Köpfe. Die Körper winden sich in der Enge ihrer Abkapselung. Köpfe kreisen wie Globen um die eigene Achse. Die vorbeiziehenden Gesichter werden zu Weltkarten bereits gelebter Leben. Die Situation macht deutlich, was soziale Isolation und Ausgrenzung mit der Psyche eines Menschen anrichtet. Doch im Innern der Glaskolben keimt menschliche Resilienz. In rätselhaften Worten sprechen die «Eingeschlossenen» zu sich selbst und zu uns. Sie sprechen von Liebe und Sehnsucht, von Nähe und Distanz, von Hoffnung und Zuversicht. Mit ihren hypnotisierenden Stimmen und den repetitiven Worten, die sich überlagern und widersprechen, ziehen sie das Publikum in ihren Bann. Auf diese Weise vermitteln die voneinander separierten Individuen ein äußerst kraftvolles und aktuelles Bild der heutigen Gesellschaft und der Idee, was es bedeuten könnte, ein Mensch zu sein.
«ex vivo - in vitro», Frantiček Klossner, Videoinstallation, Neuer Kunstverein Aschaffenburg - Kunstlanding, 2016
Ausstellungsansicht Danse Macabre, Museum für Kommunikation Bern, 2016, Werke aus der Sammlung Carola und Günther Ketterer Ertle: "X-ray of My Skull" von Meret Oppenheim (1964) und «My Skull encounters its own Face», X-ray Video von Frantiček Klossner (1999)
Das Skelett eines menschlichen Schädels, das sich lebhaft bewegt und uns aus seinen knochigen Augenhöhlen anschaut, wirkt beängstigend und irritierend. Leibhaftig ein Totenschädel, lebendig? Das unkonventionelle Selbstportrait in Röntgendurchleuchtung ist in die klassisch anmutende Form eines Medaillons gefasst und verweist damit auf die Bildcharakteristik von Trauerschmuck aus den Nachkriegsjahren. Doch Frantiček Klossners Videoperformance ist ein Memento mori voller Selbstironie und spürbarer Lust am künstlerischen Experiment mit bildgebenden Medien aus der Medizin. Die beklemmenden Assoziationen werden deutlich kontrastiert von hintersinnigem Schalk und schwarzem Humor. Der Tod scheint uns sagen zu wollen, dass das Leben nach dem Tod genauso sinnlich und skurril sein wird, wie unsere widersprüchliche Existenz in jener Zeit, die wir Gegenwart nennen. (Léonard Cuénoud, 2000)
«Mein Schädel begegnet seinem eigenen Gesicht», Echtzeit-Video in Röntgendurchleuchtung, Selbstporträt, Gesichtsbemalung mit medizinischem Kontrastmittel, Frantiček Klossner, 1999, X-ray imaging in Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiologie der Universität Bern
Metamorphosen einer Individuation, Die Häutungen des Künstlers Frantiček Klossner, Museum für Kunst und Geschichte Freiburg, «Le corps et le sacré», 2021
Dr. Caroline Schuster Cordone, Vizedirektorin, Museum für Kunst und Geschichte Freiburg MAHF
Die Umwandlung und Fragmentierung des Körpers stehen im Mittelpunkt der Arbeit von Frantiček Klossner. Seit 1989 fertigt er lebensgroße "Häutungen" aus Naturkautschuk an. Dabei handelt es sich um realistische Abgüsse seines Körpers, die er zum Einfrieren seiner Porträt-Büsten aus Eis, den «Melting Selves», verwendet. Die Herstellung dieser Werke ist das Ergebnis einer langsamen und sorgfältigen Arbeit, die einem Ritual gleicht: Der Künstler trägt das Material in dünnen Lagen, Schicht für Schicht, auf und lässt es zwischen zwei Aufträgen trocknen. Viele Durchgänge sind notwendig, bis die erforderliche Dichte erreicht ist, die eine reale Haut imitiert. Im Laufe der Jahre entstand so eine Reihe von abgezogenen Häuten - wie Verpuppungen aus früheren Leben - oder Relikte aus der Vergangenheit. Die natürliche Alterung dieser Werke (aufgrund der Verdunkelung und Austrocknung des Materials) sowie die Spuren der Arbeitsschritte (Kratzer, Schnitte, Verletzungen) verleihen jedem einzelnen ein einzigartiges Aussehen.
Diese Fragmente, die der Künstler vom eigenen Körper abformt und konserviert, können als ritualisierte Stationen in einem Prozess der menschlichen und künstlerischen Individuation gelesen werden. Klossners "Häutungen" sind auch Teil des Dialogs des Künstlers mit der antiken Tradition, der Bibel und der Kulturgeschichte. Man denke an den Mythos von Marsyas, dem musizierenden Satyr, der von Apollon gehäutet wurde, oder an Bartholomäus, den gehäuteten Apostel, dessen Haut zum Attribut wurde. Eine letzte inspirierende Verbindung ergibt sich vor allem bei einer Gruppenpräsentation von Werken in einer Ausstellung. Das Aufhängen mehrerer Häutungen nimmt dann die Form einer phantasmagorischen Vision an. Die Häute scheinen zu schweben, mit geschlossenen Augenlidern auf eine imaginäre Welt gerichtet. Man denkt unweigerlich an Francisco de Goyas berühmte Radierung El sueño de la razon produce monstruos (Der Schlaf der Vernunft bringt Ungeheuer hervor) aus seiner Serie Los Caprichos. Der schlafende Maler lässt darin fliegende und bedrohliche Nachtgeschöpfe entstehen. Laut Goya "bringt die Phantasie ohne die Vernunft unmögliche Ungeheuer hervor: Mit ihr vereint jedoch, ist sie die Mutter der Künste und der Ursprung von Wundern". Die Verbindung zu Klossner ist zweifach vorhanden: formal in der Vision eines geheimnisvollen und beunruhigenden Höhenflugs, der vom Künstler aus entsteht, aber auch in der Beziehung zwischen Vernunft und Vorstellungskraft. Denn Frantiček Klossner verbindet in seiner Praxis ein aufgeklärtes philosophisches Denken mit einer künstlerischen Freiheit, die seiner Einbildungskraft entspricht, um gleichzeitig die Entstehung des Ichs, seine Metamorphose und seine Auslöschung auszudrücken.
Das Abstreifen der eigenen Haut ermöglicht es Klossner schließlich, den Lauf der Zeit zu verkörpern, die Etappen seiner persönlichen Entwicklung als Mensch und als Künstler zu visualisieren, seine Metamorphosen und seinen Lebensweg zu verkörpern wie eine Schlange, die wiederholt ihre eigene Haut abstreift, um sich selbst neu zu gebären.
Der renommierte Soziologe Alphons Silbermann hat sein ganzes Leben (1909 - 2000) ungewöhnliche Wege eingeschlagen. Ebenso unorthodox ist auch der Dialog zwischen ihm und Franticek Klossner. Aus ihren Videoaufzeichnungen hat der Schweizer Künstler ein multimediales Portrait in Form einer Videoinstallation in zwölf Partituren geschaffen. In kraftvollen Statements vergegenwärtigt Alphons Silbermann sein Lebenswerk und das durchlebte und überlebte Jahrhundert.
«Generation Head Down», Videoinstallation, Kunsthaus Zofingen, Frantiček Klossner, 2017, Foto: Timo Ullmann
Michaela Nolte, zur Werkreihe "Kunst macht Politik", 2007: In seinem interaktiven Performance Archiv "Kunst macht Politik" (ab 2003) knüpft Frantiček Klossner eine Dialogschleife aus vielfältigen Netzwerken mit Videoaufnahmen von bis dato rund 500 Kulturschaffenden. Es ist keine herkömmliche Sammlung, sondern ein rhizomatisches Geflecht, mit dem Künstler als Gemeinschaftsstifter für menschliche, künstlerische und mediale Interferenzen. Kulturschaffende, Kulturvermittelnde und Kulturpolitiker werden von Frantiček Klossner zu spontanen Aktionen, Performances oder intimen Improvisationen animiert, aus denen - im Sinne Gaston Bachelards „Die Blume ist immer schon in der Mandel“ -, poetische und surreale Miniaturen entstehen. Die Paradies-Performance von Sandra Gianfreda und Bernhard Mendes Bürgi am Zitronenbaum der Erkenntnis im Kunstmuseum Basel beispielsweise oder das Künstlerkollektiv, das Klossner mit der schlichten Vorgabe vom peacigen WG-Tisch vor seine Kamera lockt: „Geht doch mal einfach die Wände hoch!“ Der Künstler als Animateur lässt das Unmögliche denken und versetzt es in Aktion. Der Künstler als Archivar schafft unkonventionelle Dokumente die auf der Lust an Kunst basieren, darunter zahlreiche mittlerweile historische Momente wie beispielsweise die Performance von Martha und Maurice E. Müller mit Schaufel und Pickel in der Baugrube des werdenden Zentrums Paul Klee oder die „Abbey Road“-Performance mit Balthasar Burkhard, Claude Kuhn, Gerhard Johann Lischka und Alexander Tschäppät auf einem Zebrastreifen im Berner Botschaftsquartier. „Grundlegend für die vielfältigen Erscheinungsformen von Performance-Art […] ist der körperliche Vollzug einer Aktion“, heißt es in einem Performance-Reader. Abgesehen davon, dass das nach höherer Gewalt klingt, widerlegt Frantiček Klossner eine solche Definition mit seinen intermedialen Arbeiten, in denen Video, Performance, Fotografie oder Installation stets über das eine Medium hinausweisen. Nicht der körperliche Vollzug, vielmehr die körperliche Lust und Interaktion der Performer und Betrachter scheinen als zentrales Moment im Werk des Künstlers auf; Humor als ein weiteres. Humor als Katharsis. Aus der Bildkunst heraus agiert Klossner frech, listig und innovativ. Untersucht den Körper als Skulptur, als sich auflösendes und sich selbst wieder generierendes Kunstwerk, lässt Tanz, Sprache, Zeichnung und Schrift ganz selbstverständlich einfließen in die Grenzüberschreitung als performative Grundhaltung. So erscheint es nur konsequent, dass der körperliche Vollzug in der für Klossner „ultimativsten Performance“ gänzlich aufgehoben wird. Tim Steiner, ein Künstlerfreund von Frantiček Klossner, der als lebender Bildträger ein Werk von Wim Delvoye auf seinem Rücken trägt, musste die berühmte Tätowierung für einen medizinischen Eingriff aufschneiden lassen. Frantiček Klossner hat seinen Freund während der Narkose im Operationssaal begleitet und zusammen mit dem Fotografen Simon Schmid die Operation dokumentiert. „Der Verlust von Bewusstsein hat mich tief beeindruckt und zu der Frage geführt, ob es für die Performance überhaupt ein Bewusstsein braucht. Der in Narkose schwebende Körper von Tim Steiner war unglaublich präsent und hat in seiner absoluten Passivität einen faszinierenden Kontrapunkt zum aktiven Kunstwollen gesetzt.“ Die Performance des narkotisierten Freundes wird zum eindringlichen Kunsterlebnis, zum Kunst-Sein, vollkommen durchdrungen von authentischer Selbstverständlichkeit, wo Bilder nicht erodieren, sondern weiterwirken und zum (scheinbar) Unmöglichen anregen. Der Künstler wird zum Kunstflüsterer. Auf der Grenze von Explizitsein und Implizitsein setzt Klossners Kunst Energie frei und birgt Ansteckungspotenzial.
Männlichkeit durch Kunst erforschen - Wie zeitgenössische Kunst den neuen Mann darstellt, Kunstmuseum Bern, 2013
Franticek Klossners fotografische Serie «His- & Herstory» ist zwischen 1994 und 1999 aus einer Reihe von Performances entstanden. MIt dem Titel verweist der Künstler auf die weibliche und auf die männliche Wahrnehmung von Kulturgeschichte. Ist unsere Kulturgeschichte und Mentalitätsgeschichte eine Geschichte von Männern (HIS-story) ? Und wenn ja, von welchen Männern? Wo ist die Kulturgeschichte der Frauen (HER-story)? Um sich diesen Fragen in persönlicher Weise zu stellen, begibt sich der Künstler in körperliche Beziehungen zu Kulturgütern, die er als besonders stellvertretend für die europäische Mentalitätsgeschichte empfindet. Solch symbolhafte Zeugen findet er in Bern beispielsweise in den griechischen und römischen Skulpturen der Antikensammlung oder an öffentlichen Plätzen und geheimen Cruising Grounds in der Stadt Rom, wo er am Schweizerischen Institut in einem zweijährigen Residenzstipendium tätig war. Die Fotografien zeigen ihn nackt im Zweigespräch mit ausgewählten Büsten und Skulpturen, die ihm beispielsweise während seinen nächtlichen Streifzügenen durch Rom begegneten. Zusammen mit dem befreundeten Fotografen Gian Paolo Minelli besucht er die "nächtlichen Bekanntschaften" am Tag danach und lässt die "körperliche Annäherung" fotografisch festhalten. Pointiert und überspitzt sagt er dazu: "Kulturgeschichte ist eine rein körperliche Beziehung". Zeitgleich zu dieser mehrjährigen Fotoserie entstanden auch seine vielbeachteten Videoinstallationen mit «Sprechenden Büsten». Im Mappingverfahren projizierte er Videoaufnahmen auf die Büsten des Hermes von Olympia und Apollon vom Belvedere. Damit verlieh er den griechischen Gottheiten eine prägnante Stimme der Gegenwart. In einer Strassenbefragung hatte er Passantinnen und Passanten zu ihrer «Ersten Begegnung mit Gegenwartskunst" befragt. Aus diesen Erzählungen resultierte ein äusserst poetischer Diskurs zur Gegenwartskunst zwischen Hermes von Olympia und Apoll von Belvedere. Auf einer weiteren Ebene waren diese Videoinstallationen aber auch eine listenreiche Antwort des Videopioniers auf die damalige Polemik, welche die Medienkunst gegenüber der Malerei und der Bildhauerei mit der Begründung abwertete, dass es bei Videobändern kein Original, sondern nur Kopien gäbe. Dieser konservativen Haltung stellt sich Franticek Klossner in lustvoll körperlicher Weise entgegen und beweist mit seinen Aktionen, dass auch die hehren Skulpturen der Antikensammlung lediglich Gipskopien sind und letztlich nur sein eigener nackter Körper ein Original ist. So rebelliert der Performance- und Medienkünstler einerseits gegen den konventionellen Kunstbegriff der 1980er und 1990er Jahre, andererseits provozierte er das bürgerliche Kunstempfinden, indem er die berühmten Werke der griechischen Antike (wie den Apollo aus dem Belvedere, den Diskuswerfer von Myron oder den Barberischen Faun) unbekümmert als Performancepartner einbezog und mit Requisiten wie einer aufblasbaren Gummipuppe oder dem Gipsabdruck der rechten Brust von Pipilotti Rist bespielte. In selbstverständlicher Weise signalisiert der Künstler seine Nähe zu Gender-Themen, zur Frauen- und Schwulenbewegung und zur kulturellen Vielfalt. In kämpferischer aber auch leicht schüchterner Weise, will er sein Kunstpublikum dazu verführen, das eigene Denken zu Geschlechternormen und Geschlechtsidentität zu hinterfragen. Seine Denkanstösse sind nicht aufdringlich oder provozierend, sondern listenreich und verführerisch. Sie lassen dem Publikum genügend Zeit zur Hinterfragung innerer Bilder. Gerade deshalb ist seine fotografische Werkserie für die von Kathleen Bühler kuratierte Ausstellung zur «Hinterfragung von Männlichkeit» im Kunstmuseum Bern von besonderem Interesse. Kulturelle Vielfalt, sozialer Wandel und die Auseinandersetzung mit alten und neuen Vorstellungen von Männlichkeit sind untrennbar mit Franticek’s Werk verbunden. So ist es nicht verwunderlich, dass er sich im Antikenmuseum seiner Kleider entledigt und sich neckisch und mit viel Selbstironie dem Konzept der «Kalokagathia» entgegenstellt, dem griechischen Ideal der körperlichen und geistigen Vortrefflichkeit: «kalòs kaì agathós»
Mit Kugelschreiber und Filzstift zeichnet Frantiček Klossner die Meilensteine der Kunstgeschichte auf die Bäuche seiner Freunde. Der Körper wird zum Bildträger... zum Vermittler zwischen jüngerer Kunstgeschichte und Gegenwartskunst. Der Bauchnabel - Umbilicus - agiert in den Zeichnungen als Ausgangspunkt und kecker Protagonist: Mit offenem staunendem Mund beim „Angelus Novus“ nach Paul Klee, als Eichel am erigierten Penis beim „Stehenden Mann“ nach Pablo Picasso oder versteckt hinter dichter Körperbehaarung in der „Pelztasse“ nach Meret Oppenheim. Die auf Körper gekritzelten Zeichnungen kitzeln nicht nur deren Träger, sie kitzeln auch unser Denken: Schmunzelnd entdecken wir die Kunstgeschichte neu. Mit Schalk knackt Frantiček das Wesen der zitierten Werke und entwirft damit ein äusserst physisches Bild für die persönliche Aneignung von Kulturgeschichte: Die Kunst wird lustvoll einverleibt.
Über einer großen Wasserfläche hängt ein Selbstportrait des Künstlers aus Eis. Am Anfang seiner Hängung ist es der exakte 1:1 Abguss des Künstlerkopfes. Frisch aus dem Kühlraum an einer Metallschlaufe kopfüber aufgehängt überzieht sich dieser beeindruckende Eiskörper zunächst mit einer samtartig weißen Schicht aus Raureif, bevor er durch die Raumtemperatur bedingt allmählich zu schmelzen beginnt. Schließlich lösen sich die feinen weißen Eiskristalle auf und die fallenden Wassertropfen werden zum Herzrhythmus der Videoinstallation. Auf das Wasser projiziert, erscheinen abwechselnd Videoaufnahmen eines aufmerksam blickenden Auges und das Bild eines nackten jungen Mannes in Embryonalhaltung. Ein Videoprojektor wurde so platziert, dass diese Bilder von der Wasseroberfläche auf die gegenüberliegende Wand des Raumes exakt gespiegelt und vergrößert werden. Die ständig fallenden unregelmässigen Wassertropfen des abschmelzenden Künstlerkopfes aber erzeugen – wie einzelne Regentropfen auf einem See – naturgemäß konzentrisch pulsierende Kreise auf dem Wasser. Und weil es sich bei der Videoprojektion um ein „Lichtbild“ handelt, erzeugen die Wellen vielfache Lichtbrechungen und visuelle Amplituden innerhalb des Spiegelbildes wie auch in der Bildprojektion. Auf diese Weise entsteht eine eindrückliche, sich ständig verändernde Situation – sowohl auf der Wasseroberfläche, als auch im eigentlichen Video, in die der Betrachter wie von selbst einbezogen wird. Es sieht so aus, als würde der Blick des Betrachters durch den hypnotischen Gegenblick des großen Auges beantwortet, dem dann der zusammengekauerte Körper des nackten jungen Mannes folgt. Und alles das wird durchdrungen durch die von den Wassertropfen ausgehenden dynamisch konzentrischen Kreise und Schwingungen, um sich schließlich zu einem eindrücklichen, die Aufmerksamkeit des Betrachters herausfordernden Gesamtbild zu verdichten. (Text: Peter Friese, Kunstverein Ruhr, 2015)
2018 - Galerie Da Mihi, Bern
2015 - Kunstverein Ruhr, Essen, NRW
2014 - Galerie Beatrice Brunner, Bern
2014 - Ostschweizer Kunsthalle Wil
2013 - Kunsthaus Interlaken
2012 - Edition Multiple, Bern
2010 - Kunst in St. Peter und Paul, Bern
2008 - Kunstmuseum Solothurn
2007 - Centro de Expresiones Contemporáneas, Rosario, ARG
2007 - Valiart Medienkunstraum, Bern
2006 - Galerie Mönch Contemporary Art, Berlin
2006 - Galerie Imoberdorf, Murten
2005 - Centro de Artes Plásticas y Diseño, Santiago de Cuba
2004 - Museo de Arte Moderno de Buenos Aires MAMBA, ARG
2003 - Galerie Donzé van Saanen, Lausanne
2003 - Kornhausforum Bern
2003 - Museum Kaisertrutz Görlitz
2003 - Kunstpanorama Luzern
2003 - Forum d’art contemporain de Sierre
2002 - Espace Flon, Lausanne
2002 - Centro d’Arte Contemporanea Ticino
2002 - Galerie Bernhard Bischoff, Thun
2002 - Galerie Martin Krebs, Bern
2001 - Kunsthaus Grenchen
2000 - Kornhausforum Bern
1998 - St. Ursenkathedrale Solothurn
1997 - Galerie Michael Krethlow, Bern
1996 - Kultur Kreuz Solothurn
1994 - Galerie Simulakrum, Mainz
1994 - Stufenbau Bern
1994 - Galerie für Medienkunst, Wiesbaden
1993 - Galerie Rigassi, Bern
1993 - Kulturzentrum Kiff, Aarau
1992 - Kunstraum am Höchster Schloßplatz, Frankfurt
1992 - Barak Galerie für Gegenwartskunst, Bern
1989 - «Videolog» mit Ralph Bender, Galerie Lydia Megert, Bern
1989 - Kunstverein Offenbach am Main
2022 - «SecondArt», Kulturmuseum Bern
2022 - «Videocity», Kultur Forum Dresden
2022 - «Art Care», Birgit Rausing Centre for Medical Humanities, Lund
2021 - «Le corps et le sacré», Musée d'art et d'historie Fribourg
2021 - «Art Soin», Musée de la main UNIL-CHUV, Lausanne
2021 - «Supermarkt», Galerie Mayhaus, Erlach
2021 - «Schweizer Skulptur seit 1945», Aargauer Kunsthaus
2021 - «Lichtkunst», Dietikon
2020 - «Videocity», Congress Center Basel
2019 - «Erste Hilfe» Jubiläumsausstellung 10 Jahre Kunsthaus Interlaken
2019 - «Facing History», Universität Bern
2019 - «Imago», Kunsthalle Palazzo, Liestal
2019 - «50 Jahre Departement Wirtschaft», BFH Bern
2019 - «Videocity», Congress Center Basel
2018 - «Leben in der Kunst», Sammlung Ketterer-Ertle, Mobiliar Bern
2018 - «Mosaik», Galerie Mayhaus, Erlach
2018 - «Fields of Disappearance II», Stiftung Binz, Zürich
2017 - «Writing Pictures», Plakartive Bielefeld
2017 - «Ich Nicht Ich», Kunsthaus Zofingen
2017 - «Erotika», Galerie Mayhaus, Erlach
2017 - «In-Visible Limits», Kunstzeughaus Rapperswil
2016 - «Lumière d'hiver», Fondation Von Rütte, Biel
2016 - «In-Visible Limits», Neuer Kunstverein Aschaffenburg
2016 - «Pink Panorama», Kunsthalle Luzern
2016 - «In-Visible Limits», Kunstverein Konstanz
2016 - «Danse Macabre», Museum für Kommunikation Bern
2016 - «In-Visible Limits», Kunsthaus Interlaken
2015 - «Hold the Line», Galerie Mönch, Berlin
2015 - «Artposition», Blue Factory, Fribourg
2015 - «l'immagine di sè», Villa Croce, Genova
2015 - «Fragile», Galerie C, Neuchâtel
2014 - «Performative Video Art», G12 HUB Gallery, Belgrade
2014 - «Existenzielle Bildwelten», Museum für moderne Kunst Weserburg Bremen
2014 - «Artist's Books», Graphische Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek
2014 - «Underground», Fort de Schoenenbourg, Maginot-Linie
2014 - «Des hommes et la forêt», Musée historique, Château de Nyon
2013 - «Das schwache Geschlecht», Kunstmuseum Bern
2013 - «Cantonale», Kunsthalle Bern
2013 - «Videokunst International», Museum Wörlen Passau
2013 - «Brainwave», Rolex Learning Center EPFL, Lausanne
2013 - «The way we were», Galeri Zilberman, Istanbul
2013 - «Paper Cuts» Schweizerisches Nationalmuseum, Schwyz
2013 - «Feu Sacré», Kunstmuseum Bern
2013 - «Selbst im Bild», Kornhausforum Bern
2012 - «Swiss Performative Video Art», Espacio Trapézio, Madrid
2012 - «Der Spiegel des Narziss», Galerie des Landes Tirol, Taxispalais, Innsbruck
2012 - «Wild at Heart», Contemporaine Bern
2012 - «The Pictured Self», Cercle Artistic de Sant Lluc, Barcelona
2012 - «Cantonale», Kunsthaus Interlaken
2011 - «Bodies», Kunsthalle Osnabrück
2011 - «Peau», Musée de la main UNIL-CHUV, Lausanne
2011 - «Videocreacion Suiza», Semana de la Francofonia, Havana
2010 - «Afterpiece - Performance Art on Video», Galerie Claudia Groeflin, Zürich
2010 - «Videos au château», Château Mercier, Sierre
2010 - «Images», Festival des arts visuels, Vevey
2010 - «Schweizer Videokunst», Kinoptikum Landshut
2010 - «Looping Memories», Fundaciò Suñol, Barcelona
2010 - «Proyecto Circo», Videoarte, Havana
2010 - «Videocreacion», MECA Mediterráneo Centro Artístico, Almeria
2010 - «Looping Memories», Art Karlsruhe
2009 - «Cantonale», Kunsthaus Interlaken
2009 - «Looping Memories», Zentrum für Kulturproduktion Progr, Bern
2009 - «Feu Sacré», Nacht der Religionen, Bern
2008 - «Forum Junge Kunst», Zug
2008 - «Sélection», Galerie Martin Krebs, Bern
2007 - «Art en plein air», Môtiers, Val de Travers
2007 - «Sammlung Ketterer-Ertle», Museum Liner, Appenzell
2007 - «Biennale de l'image en mouvement», Genève
2007 - «Les rêves du château», Musée historique, Château de Nyon
2007 - «Art-Clips», Zentrum für Kunst und Medien ZKM, Karlsruhe
2007 - «Art-Clips Performativ», Galerie Henze & Ketterer, Bern
2006 - «Gedenkausstellung für Harald Szeemann», Kunsthalle Bern
2006 - «The world is not enough», Bund Bildender Künstler Leipzig
2006 - «Spaziarte», Museo nazionale delle arti, MAXXI Roma
2006 - «Art-Clips», Kunstraum Innsbruck
2006 - «Mapping Switzerland», Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon
2006 - «Brückenpark im Licht», Stadthalle Görlitz
2006 - «Die Büste seit Auguste Rodin», Museum Liner, Appenzell
2005 - «Die Büste seit Auguste Rodin», Kunsthalle Emden
2005 - «Brainfair», Festival Science et Cite, KKL Luzern
2005 - «Esprit, tu es là ?», Musée de la main UNIL-CHUV, Lausanne
2005 - «Die Büste seit Auguste Rodin», Städtische Museen Heilbronn
2005 - «Videokunst», Forum für Kunst und Medien, Zgorzelec
2005 - «Keiner hilft keinem», Kunsthalle Bern
2004 - «So wie die Dinge liegen», Hartware Medien Kunstverein, Dortmund
2004 - «European Space», 9th Sculpture Quadrennial, Riga
2004 - «I need You», Kunsthaus PasquArt, Biel
2003 - «Kunst und Krieg», Neue Galerie Joanneum, Graz
2003 - «Not Only Chocolate», Center for Contemporary Art, Kiev
2003 - «Erste Berner Museumsnacht», Kornhausforum Bern
2003 - «Festival für Wort und Bild», Videoprojektionen auf den Rheinfall in Neuhausen
2003 - «À mon seul désir», Historisches Museum Bern
2003 - «Selbstdarsteller», Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon
2002 - «Tapetenwechsel / Zeitgenössiche Wandmalerei», Kunstmuseum Solothurn
2002 - Gründungsausstellung zum Neubau des Kunsthauses Interlaken
2002 - «Fe-Male», Centro d’Arte Contemporanea Ticino
2002 - «Gewalt-Sphären», Universität Bern
2002 - «Die zwölf Nächte von Sodom», Arthouse Kino Zürich
2001 - «Die Kunstsammlung der Mobiliar», Kunstmuseum Bern
2001 - «Edle Wirkung», Historisches Museum Bern
2001 - «Building for Books», Schweizerische Nationalbibliothek
2001 - «Cantonale», Kunsthalle Bern
2001 - «Organes», Musée de la main UNIL-CHUV, Lausanne
2000 - «Steirische Landesausstellung», Dom im Berg, Graz
2000 - «Gegenwartskunst aus Berner Sammlungen», Kunstmuseum Bern
2000 - «Bildersturm», Historisches Museum Bern
2000 - «Artkino Videokunst», Art Frankfurt
2000 - «Zeitpunkte», Galerie René Steiner, Erlach
1999 - «Kunstpreis der Böttcherstrasse», Kunsthalle Bremen
1999 - «Ich brauche», Solothurner Filmtage
1999 - «Queersicht», Filmfestival Bern
1999 - «Das traurige Jahrhundert nach Vilém Flusser», Neue Galerie Luzern
1999 - «Dogdays are over», Centre Culturel Suisse, CCS Paris
1998 - «Biennale Internationale du film sur l'art», Centre Georges Pompidou, Paris
1998 - «Vor siete qui», Ex Cartiera Latina, Appia Antica, Roma
1998 - «Freie Sicht aufs Mittelmeer», Kunsthaus Zürich
1998 - «Field», Kunsthaus Zürich
1998 - «Arte e riciclaggio», Associazione CREAR, Roma
1998 - «Medienkörper», Castel Burio, Costigliole d’Asti
1997 - «Out on the Screen», Filmfestival, Los Angeles
1997 - «The 19th Tokyo Video Festival», Tokyo
1997 - «Field im Oleoturm», Zürich
1997 - «Sequenze labili», Sala 1, Centro internazionale d'arte contemporanea, Roma
1997 - «Profession Obsession», Graphische Sammlung Schweizerische Landesbibliothek
1996 - «Der ditte Ort», Kunsthaus PasquArt, Biel
1996 - «Cabines de bain», Centre d’art contemporain de Fribourg
1996 - «Videoart in Europe», Statens Museum for Kunst, Kobenhavn
1996 - «Video- und Filmfestival der Länder Thüringen und Rheinland-Pfalz», Gera
1995 - «Cantonale», Kunsthalle Bern
1994 - «Videoinstallationen - Szene Schweiz», Kunsthaus Langenthal
1993 - «Aeschlimann Corti Stipendium», Kunsthaus PasquArt, Biel
1992 - «Kunst und Kälte», Kunstraum der Neckarwerke Stuttgart
1990 - «Junge Kunst in Europa», Deutsche Messe Hannover
1989 - «Das laufende Bild», Kunsthalle Bern
1989 - «Année de la Révolution», Maison des Arts, Bédarieux
1988 - «Künstler aus Bern», Shed-Halle Zürich
1987 - «Cantonale», Kunsthalle Bern
2016 - «Das Denkgerüst», Berner Münster
2013 - «Charisma, Lust und Libido», Kunstmuseum Bern, Performance zur Ausstellung «Meret's Funken»
2010 - «Kultur ist ein Lebensmittel», Partizipative Performance im Coop Mega Store, Wankdorf Shopping Center Bern
2009 - «Küss meine Seele und schweig», Kunstmuseum Bern, Performance mit Eva Marianne Berger zur Ausstellung von Tracey Emin
2007 - «La Sincérité», Choreografie für die Tanzcompagnie des Stadttheaters Bern
2007 - «Beauty More Than Me», Choreografie für die Tanzcompagnie des Stadttheaters Bern
2006 - «Die Bücherschlacht», Schweizerische Nationalbibliothek Bern
2000 - «Bildersturm», Historisches Museum Bern
1998 - «Quid Quid Latet Apparebit», Kunsthaus Zürich
1998 - «Appunti Spezzati», Schweizerisches institut in Rom
1996 - «His- & Herstory», Centre Pasquart Biel
1996 - «Video Dinner», Museum Neuhaus Biel
1992 - «Brain Wave», Kunsthalle Basel, Performance zur Ausstellung von Saner & Chiarenza & Hauser
1989 - «Cut», Galerie Lydia Megert, Bern, mit Norbert Klassen
1989 - «Jedem seine Schlange», Dampfzentrale Bern, Expanded Theater mit Christoph Marti, Coco Lorétan, Ralf Bender
1989 - «Videolog» mit Ralph Bender, Galerie Lydia Megert, Bern
1988 - «Come illuminarsi l'un l'altro», Castel Burio, Asti, mit Verena Schwab
1988 - «How to enlighten each other», Shedhalle Zürich, mit Verena Schwab
1988 - «Wie wir uns gegenseitig erleuchten», Kunsthalle Bern, mit Verena Schwab
1987 - «Bildbeschreibung», Performancegruppe STOPPT, Dampfzentrale Bern
1987 - «Charakterverpackungen», mit Ursina Rösch, Art Basel
1986 - «Charakterverpackungen», mit Ursina Rösch, Castel Burio, Asti