Kunsthaus Zürich

APROPOS HODLER

Aktuelle Blicke auf eine Ikone

 

08.03. - 30.06.2024

 

mit Werken von Asim Abdulaziz, Laura Aguilar, Caroline Bachmann, Mel Baggs, Sabian Baumann, Denise Bertschi, Ishita Chakraborty, Andriu Deplazes, María Elena González, Christina Hemauer & Roman Keller, David Hockney, Sasha Huber, Frantiček Klossner, Nils Amadeus Lange, Izidora I LETHE, André M’Bon, Nicolas Party, RELAX (chiarenza & hauser & co), Ugo Rondinone, Selma Selman, Susan Schuppli, Milva Stutz, Andro Wekua, Latefa Wiersch. Die Ausstellung wird kuratiert von Sandra Gianfreda und Cathérine Hug in Kooperation mit den Kunstschaffenden Sabian Baumann, Ishita Chakraborty und RELAX (chiarenza & hauser & co). Die Szenografie entsteht in Zusammenarbeit mit dem Künstler Nicolas Party.

 

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Landschaften, Körperlichkeiten, Fluide Identitäten

Unter dem Titel «Apropos Hodler – Aktuelle Blicke auf eine Ikone» stellt diese Ausstellung erstmals das Werk von Ferdinand Hodler (1853-1918) in den Kontext aktueller Diskurse, indem sie vier Themenkreise aus seinem Schaffen in die Gegenwart überführt: Landschaften, Körperlichkeiten, Zugehörigkeiten sowie Rätselhaftigkeit und Transzendenz. Wie positionieren sich Kunstschaffende heute dazu? Es geht um Klimawandel, den Umgang mit Ressourcen, die Wiedergabe von Menschen und deren Körpern vor dem Hintergrund fluider Identitäten.

Das Kunsthaus Zürich fragt in dieser Ausstellung nach der Aktualität des als «Nationalkünstler» bekannten Ferdinand Hodler. «Apropos Hodler» stellt einseitigen Interpretationen das formale, kulturelle und politische Wirken dieses Malers in seiner ganzen Vielfalt gegenüber und versucht, das Alte und Bekannte neu zu sehen. Arbeiten von über 30 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern treffen auf rund 60 Gemälde der Schweizer Ikone.


Öffnungszeiten:

Di–Mi, Fr–So 10–18 Uhr
Do 10–20 Uhr
Mo geschlossen

 

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Ferdinand Hodler neu entdecken

Hodlers Rezeptionsgeschichte verlief in Wellen. Als «Skandalkünstler» zählte er mit seinen Beteiligungen an den Sezessionsausstellungen in Berlin und Wien um 1900 zu den progressivsten Kunstschaffenden seiner Zeit.

 

Den beruflichen Erfolg hatte sich Hodler, der aus einer bildungsfernen Familie stammte, allerdings hart erarbeitet. Diese Herkunft und seine frühe Vorliebe für Sujets aus dem Handwerkerleben machten Hodler für zeitgenössische Sozialisten wie Hans Mühlestein (1887–1969) besonders interessant.

 

Bei seinem Tod 1918 als grosser Schweizer Künstler verehrt, verblasste Hodlers Werk nach dem Zweiten Weltkrieg. Erst in den 1980er-Jahren erlebte Hodler in der Schweiz eine neue Wertschätzung. In der Kunstgeschichte für seine Position als innovativer Künstler anerkannt, ist Hodler bei der breiten Bevölkerung zum Symbol für traditionelle Werte geworden. Diesen Wandel in der Rezeption nimmt das Kunsthaus zum Anlass, Ferdinand Hodler neben und mit internationalen zeitgenössischen Kunstschaffenden zu zeigen.

 

Das Konzept sowie die rund 30 eingeladenen Künstlerinnen und Künstler wurden von den Kunsthaus-Kuratorinnen Sandra Gianfreda und Cathérine Hug gemeinsam mit einem beratenden Kollektiv entwickelt und ausgewählt. Dazu zählen die Kunstschaffenden Sabian Baumann, Ishita Chakraborty und RELAX (chiarenza & hauser & co). Sie reagierten auf eine ebenfalls gemeinsam zusammengestellte Werkliste von Hodler-Gemälden. Die Szenografie entsteht in Zusammenarbeit mit dem Künstler Nicolas Party.



Woods Art Institute Hamburg

HOMO LUDENS

ÜBER DAS SPIEL IN DER KUNST

April 2023 bis Januar 2024

 

Werke aus der Sammlung Reinking: Carl Andre, Joseph Beuys, Michael Buthe, Chapman Brothers, Maurizio Cattelan, Katharina Grosse, Christian Jankowski, Mike Kelley, Edward und Nancy Reddin Kienholz, Frantiček Klossner, Terence Koh, Wolfgang Laib, Sherrie Levine, Bruce Naumann, Giuseppe Penone, Roman Signer, Santiago Sierra, Andreas Slominski, Erwin Wurm, u.a.


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Das Spiel der Kunst ermuntert den Menschen mit all seinen Fähigkeiten aktiv zu werden, mit Neugier, Gefühl, Imagination, Verstand und Hingabe. Die Ausstellung zeigt den "homo ludens" in der Definititon eines forschenden Künstlertums, das sich in Versuchsanordnungen und Abwägungen mit der eigenen Realität auseinandersetzt. Laborartig werden gesellschaftliche und kosmische Zusammenhänge untersucht, wie zum Beispiel die Suche nach Identität und Geschlecht, das Spiel mit Zeit und Raum, Körper und Natur.

Sammlung Reinking

Abseits der Wirkungswelt des "modernen Kunstapparates" zielt die Sammlung Reinking in erster Linie auf ein sehr menschliches Sich-Erschliessen der Welt. Mal augenzwinkernd, mal in tiefem Ernst stellt die Sammlungsausstellung über 80 internationale Künstlerporsitionen in einen Kulturkreise und Generationen übergreifenden Dialog. «Kultur ist allem voran die Verkörperung der Freiheit». Rik Reinking



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«Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.» Friedrich Schiller, 1795


Mess Up Your Mind

21. Sept. bis 21. Okt. 2023

Videokunstraum PROGR Bern

Kunstsammlung Carola und Günther Ketterer-Ertle

 

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Frantičeks Videoarbeit «Mess Up Your Mind» setzt die Dekonstruktion des Subjekts auf radikale Weise in Szene. Mit einer für militärische Zwecke entwickelten Hochgeschwindigkeitskamera, die mehr als 5000 Bilder pro Sekunde erzeugt, har er Close-Ups von menschlichen Gesichtern aufgenommen, die beim Ausatmen ihre geschlossenen Lippen durch die ausströmende Luft vibrieren und blubbern lassen. Die Bilder sind mit einer ähnlich irritierenden Tonspur von verzerrten Sprachfetzen unterlegt. Durch die Zerlegung flüchtiger Bewegungen in ihre minimalen Bestandteile, in extremer Zeitlupe dargestellt, die auch an wissenschaftlich-analytische Forschungsmethoden erinnert, erzeugt Klossner monströs verzerrte Video-Portraits. Das Gesicht als Bedeutung und Identität stiftende Fassade des Subjekts entgleitet scheinbar der Kontrolle, individuelle Züge verflüssigen sich und werden unlesbar: Das Kommunikationsgefüge, in das Mimik und Sprechapparat wie selbstverständlich gestellt werden, kollabiert. An seine Stelle tritt die ungebrochene Obszönität der Close-Ups, die von der unmittelbar physischen Wirkung der sich öffnenden und schliessenden Münder getragen wird. (Karin Mundt, Hartware Medienkunst Verein Dortmund, 2004)

 

Beim Videodreh in Form eines Happenings haben zahlreiche Freundinnen und Freunde des Künstlers mitgewirkt. Darunter der legendäre Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät und seine Partnerin Christine Szakacs, der Philosoph Gerhard Johann Lischka, die Kuratorin Sandra Gianfreda, die Psychiaterin Aude Einstein, die Kunstvermittlerin Brigitte Morgenthaler, der Architekt Boa Baumann, die Violinistin Gwendolyn Masin, der Musiker Ben Fay, die Künstlerin Andrea Loux, der Architekturhistoriker Oliver Martin, der Fotograf und Musiker Reto Andreoli, der Galerist Bernhard Bischoff, die Bewegungsmelder Thierry Pulver und David Wernz, die Kuratorin Dolores Denaro, der Architekturkritiker Daniel Walser, der Fotograf Ruben Wyttenbach, der Digital Transformer Benno Burkhardt sowie Sacha Erard, Marc Graf, Corinne Roll, Cédric und Manuel Scheidegger, Stefan Schwärzler, Martin Schweizer und Roman P. Schwitter.

 

Die Hochgeschwindigkeitsaufnahmen entstanden in Zusammenarbeit mit der Fachabteilung für Waffensysteme und Munition der Schweizer Armee, Kamera: Fritz Trösch, Piranha Panzer: Georg Stirnimann, Mitarbeit: Peter Schuler, Daniel Schafer, Tonspur: Ben Fay & Frantiček Klossner, Stimmen: Gwendolyn Masin, Ben Fay, Frantiček Klossner.